5-Elemente-Ernährung
Die Ernährungsberatung ist ein grundlegender Bestandteil meines Therapieansatzes. Sie nimmt einen sehr hohen Stellenwert bei der Behandlung vor allem chronischer Erkrankungen ein, da diese oftmals durch Ernährungsfehlverhalten (mit)bedingt sind bzw. unterhalten werden. Prinzipiell kann die Ernährungstherapie bei jeder Erkrankung als Basistherapie eingesetzt werden, um den Organismus zu entlasten und zu regulieren. Eine bewusste Auswahl und Zusammenstellung von Nahrungsmitteln kann die Gesundheit und das Wohlbefinden in beträchtlichem Maße fördern. Hier bietet sich das Ernährungskonzept der Chinesischen Medizin an – eine Ernährungsweise, die mit ihrer Ausgewogenheit und Bekömmlichkeit zur Gesunderhaltung und zur Vorbeugung von Krankheiten beiträgt bzw. bereits eingetretene Störungen beheben kann.
In der chinesischen Diätetik wird darauf geachtet, dass die Nahrung unserem Organismus Lebensenergie (Qi) zuführt. Sie soll die Verdauungsorgane stärken, so dass sie ihrer Funktion tatsächlich nachkommen können. Es geht dabei weder um Kalorien, Vitamine oder Nährstoffe, sondern vorrangig um die Bekömmlichkeit und optimale Unterstützung bestimmter Organfunktionskreise. Viele gesundheitliche Probleme werden in der Chinesischen Medizin mit einer schwachen „Mitte” in Verbindung gebracht. Lebensmittel weisen wie Arzneimittel bestimmte Wirkungen auf, die therapeutisch genutzt werden können.
Man unterscheidet Nahrungsmittel u.a. hinsichtlich ihres Temperaturverhaltens.
wie Lamm, scharfe Gewürze (Knoblauch, Chilli, Curry) oder Gegrilltes haben eine erhitzende Wirkung auf den Körper. So können bei einem Schnupfen erhitzte Säfte mit Glühweingewürz oder indische Gewürztees eine große Hilfe leisten. Aber in Zeiten mit Hitzewallungen oder Schlafstörungen sollten solche Lebensmittel gemieden werden.
wie Huhn, Hafer, Fenchel, Lauch, Zwiebeln sowie fast alle frischen und getrockneten Kräuter wirken leicht erwärmend und dynamisierend. Zusammen mit neutralen Lebensmitteln sind sie besonders bei kühlem Wetter und in der kalten Jahreszeit zu empfehlen.
wie fast alle Getreidesorten, Hülsenfrüchte, Wurzelgemüse, Pilze und Nüsse haben eine ausgleichende Wirkung und fördern das Qi. Sie sollten die größte Bedeutung für unsere Ernährung haben.
wie die meisten roh gegessenen Obst- und Gemüsesorten, sowie Salate, aber auch Kuhmilchprodukte. Sie wirken eher kühlend, d.h. in der warmen Jahreszeit gut zu essen, da sie uns helfen, durch Schwitzen verlorene Flüssigkeiten und Mineralien wieder aufzubauen. Im Herbst und Winter empfiehlt es sich, diese zu reduzieren und den wärmenden Nahrungsmitteln den Vorzug zu geben.
wie Südfrüchte, aber auch Tomaten und Gurken. Sie gelten als kalte Nahrungsmittel, die den Körper sehr abkühlen und helfen, überschüssige Hitze des Körpers abzuleiten. Sie sollten nur in kleinen Mengen und vorrangig in der heißen Jahreszeit konsumiert werden.
Das bedeutet für Ihren Alltag, dass Sie vorwiegend gekochte oder gedünstete Nahrung und wenig Rohkost oder Kuhmilchprodukte zu sich nehmen sollten. Auf den ersten Blick scheinen diese Richtlinien eher verwirrend, da sie konträr zu der bei uns geltenden Ernährungswissenschaft stehen. In unserer westlichen Kultur wird rohem Obst und Gemüse eine stark gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben, aber aus Sicht der Chinesischen Medizin kann ein Zuviel an Rohkost, Südfrüchten und Milchprodukten unsere Verdauung schwächen. Zu Gunsten der Bekömmlichkeit und besseren Verwertung der Nahrung sollte der Großteil Ihrer Speisen gekocht werden, denn dadurch wird Ihre Verdauungskraft gestärkt.
Wenn es um Ernährung geht, sei betont, dass es kein Patentrezept gibt. Ernährung ist immer individuell. Entsprechend der vorliegenden Störung muss Ihre bisherige Ernährung analysiert und eventuell modifiziert werden.
Folgende einfache Ernährungsempfehlungen zur Steigerung des Wohlbefindens und zur Vorbeugung gegen Krankheiten können Sie leicht in Ihren Alltag integrieren: